Schloss Dankern in Niedersachsen
Nur wenige Kilometer von der niederländischen
Grenze entfernt, liegt nördlich von Meppen in Richtung der
Nordseeküste und der ostfriesischen Seehafenstadt Emden die
Stadt Haren. Als Sitz zahlreicher Reedereien auch als Schifferstadt
Haren bekannt, besitzt sie mit der im Volksmund als Emslanddom
bezeichneten neubarocken St.-Martinus-Kirche ein überregional
beachtetes Wahrzeichen.
Darüber hinaus ist sie als Heimstadt von Schloss Dankern
und den sich daran anschließenden Freizeitpark mit einem der
größten Spielplätze Deutschlands bekannt und beliebt.
Von 1680 bis 1689 wurde mit einem dreiflügeligen,
eingeschossigen Ziegelbau mit Sandsteingliederungen und einem freistehenden
Triumphbogenportal der Grundstock für das heutige Schloss Dankern
geschaffen. Bauherr war ein zu Reichtum gelangter Rentmeister des
Emslandes, der neben der Anlage auch eine großzügige
Parkanlage mit zahlreichen Sandsteinskulpturen anlegen ließ.
Teile der Anlage wurden auf dem moorigen Boden auf Eichenpfählen
gegründet.
Im 18. und 19. Jahrhundert zerfiel der Reichtum der Besitzer, das
Gut Dankern wurde verkauft und erst bei Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen
in den Jahren von 1890 bis 1894 erhielt Schloss Dankern seine endgültige
Gestalt. Die drei Flügel des Gebäudes wurden um ein Stockwerk
erhöht, zwei Türme an den beiden Enden des Hauptbaues
aufgesetzt. Dabei wurde die ursprünglich farbliche Gestaltung
geändert, wodurch das Schloss seine barocke Leichtigkeit verlor
und nunmehr einen würdevoll-geradlinigen Eindruck ausstrahlt.
Glücklicherweise entstanden auf Schloss Dankern keine nennenswerten
Kriegsschäden, lediglich für einige Jahre nach dem zweiten
Weltkrieg diente es Harener Bürgern und polnischen Rückwanderern
als Unterkunft.
Um die kostspielige Erhaltung des Schlosses zu sichern, gründete
der Besitzer im Jahr 1970 unter dem Motto Ferien mit dem Kind
vom Kind ein Ferienzentrum, aus dem inzwischen eine in Deutschland
wohl einmalige, gewaltige Ferienanlage entstanden ist. Mit der daraus
entstandenen Finanzierungsquelle war auch die grundlegende Sanierung
von Schloss Dankern gesichert.
Da das Schloss weiterhin von der Familie des Besitzers
bewohnt wird, sind Besichtigungen der für die Besucher zugänglichen
Räume nur im Rahmen von Führungen möglich.
Nachdem der das Schloss umgebende Wassergraben auf einer Holzbrücke
überquert ist, erreicht der Besucher durch das reich geschmückte
barocke Tor die Anlage. Besichtigt werden kann die kleine Schlosskapelle,
die vollständig mit Delfter Kacheln ausgekleidet und mit einem
ansehnlichen barocken Altar geschmückt ist.
Im Hauptgebäude steht die im Untergeschoss befindliche Küche
und das Stübchen - ein ebenfalls komplett mit Delfter
Kacheln verkleidetes Zimmer - den Besuchern offen.
Über die geschwungene Freitreppe und das mit Wappen geschmückte
Sandsteinportal wird die Eingangshalle des Hauptbaues mit einer
weiteren zweigängigen Treppe erreicht. Im westlichen Teil befindet
sich ein großer Saal, der mit Holzstukkaturen und -täfelungen,
einem großen Kamin und zahlreichen Gemälden ausgestattet
ist.
In Verbindung mit dem Schloss Dankern in Niedersachsen müssen unbedingt einige Fakten zu der das Schloss umgebenden Ferienanlage angeführt werden. Da sind einmal die in unterschiedlicher Form und Ausstattung vorhandenen rund 700 Ferienhäuser zu nennen. Der großflächige Dankern-See bietet genügend Platz für eine Wasserskianlage mit einer Wasserskiseilbahn und einen etwa drei Kilometer langen Badestrand. Eine Windsurf- und eine Tauchsportschule erwarten die Feriengäste ebenso wie der Hochseilgarten mit der zwölf Meter hohen Kletterwand oder das Spaßbad Topas. Recht neu ist die große Indoor-Erlebniswelt mit Autoscooter, acht Bowlingbahnen, einer Kletterburg und einem Indoor-Soccerfeld. Und neben diesen ausgewählten Attraktionen finden die zahlreichen Gäste hier die vielfältigsten Spiel- und Sportmöglichkeiten, bei denen sich Jung und Alt prächtig erholen können.