Sie sind hier: Startseite >> Wissenswertes >> Liste der Schlösser und Burgen in NRW >> Schloss Burg

Schloss Burg in Nordrhein-Westfalen

Im südöstlichen Randgebiet der Stadt Solingen liegt der Stadtteil Burg mit den beiden Siedlungen von Unter- und Oberburg. Letztere trennt das Flüsschen Wupper, das sich hier auf seinem Weg in den Rhein durch ein enges Tal windet, von dem aus ein Serpentinenweg und eine Seilbahn in den etwa einhundert Höhenmeter oberhalb der Wupper liegenden Ortsteil Oberburg führen.
Erst Ende 1974 verlor die unweit der Autobahn A1 liegende Kleinstadt Burg ihre Eigenständigkeit und wurde Solingen angegliedert.
Jedoch hat Burg durch die in seiner Ortslage befindliche größte rekonstruierte Burganlage in Nordrhein-Westfalen und infolge deren touristischer Bedeutung eine gewisse Selbständigkeit behalten.

Die Geschichte von Schloss Burg reicht zurück ins 12. Jahrhundert, in dem die Burg Neuenberge auf einer Anhöhe über der Wupper errichtet und in der Folgezeit zum Stammsitz der Grafen von Berg wurde. Als sie im 15. Jahrhundert nach erheblichen Umbauten zunehmend als Jagdschloss genutzt wurde, erhielt sie ihren heutigen Namen Schloss Burg.
Nachdem das Schloss während des Dreißigjährigen Kriegs von den Truppen des Schwedenkönigs belagert worden war, zerstörten die 1648 abziehenden kaiserlichen Truppen alle Wehranlagen und große Teile des Hauptbaues. Nach dessen teilweiser Instandsetzung wurden die noch vorhandenen Schlossbauten gewerblich genutzt. Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Verfall des Palas zur Ruine.
Ab 1890 erfolgte nach Plänen des Architekten Fischer, die sich stark am Aussehen rheinländischer Burgen orientierten, der Wiederaufbau unter Führung des kurz zuvor gegründeten Schlossbauvereins.
Leider zerstörte ein 1920 wütender Brand Teile der wieder errichteten Gebäude, die später nochmals rekonstruiert wurden.

Obwohl der Anlagenkomplex von Schloss Burg in seiner derzeitigen Gestalt von der ursprünglichen in Teilbereichen abweicht, ist Schloss Burg ein nach wie vor gern besuchter Ausflugsort. Ob zu Fuß oder mit der besonders bei Kindern beliebten Seilbahn erreicht, lockt zum einen die Anlage und deren Umfeld als Ganzes aber auch das im Schloss beheimatete Museum des Bergischen Landes die Besucher an. Heiratswillige lassen sich gern in dem in der Kemenate etablierten Standesamt trauen. Die mittelalterlich ausgestattete Schlosskapelle ist für kirchliche Trauungen sehr beliebt.
Hauptattraktionen des im Sommer täglich und im Winter täglich außer montags geöffneten Museums sind die historischen Gemächer der bereits erwähnten Kemenate und Kapelle und außerdem der Rittersaal und der Ahnensaal. In den Räumen, die alle für Veranstaltungen zu mieten sind, schmücken prunkvolle Gemälde die Wände. Die Ahnengalerie widmet sich der Darstellung der einstigen bergischen Landesherren und in einer Jagdabteilung können sowohl nachgestellte Jagdszenen als auch Waffen betrachtet werden. Eine Rüstkammer gewährt Einblicke in die mittelalterliche Waffentechnik.
Im Rittersaal aber auch in den zum Museum gehörenden weiteren Räumen wie einem Schlafzimmer, dem Musikzimmer und einer Küche sind antike Möbel und viele Einrichtungsgegenstände aus vergangenen Tagen, die vor allem im Bergischen Land Verwendung fanden, zu sehen.

Schloss Burg beherbergt darüber hinaus einen Museumsbereich der Rheinisch Bergischen Apotheken, Münz- und Gesteinssammlungen und verschiedene sehenswerte Modelle. Zu ihnen gehören unter anderem das in der Rüstkammer vorgestellte Modell der Burganlage, ein Bauernhofmodell und eines der Schlacht von Worringen, die den Limburger Erbfolgestreit im Jahr 1288 beendete.
Zu den jährlich auf Schloss Burg stattfindenden Veranstaltungen gehören Märkte, Handwerker-Basare und verschiedene Freilichtaufführungen. Mehrere Gaststätten bieten in und an der Burganlage ausreichend Speisen und Trank zur Labung der von Schloss Burg beeindruckten Besucher.