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Schloss Stolzenfels in Koblenz über dem Rheintal

Reich an sehenswerten Burgen und Schlössern ist das Rheintal, in dem sich um die Stadt Koblenz mit der Marksburg, der Burg Lahneck, dem Kurfürstlichen Schloss und dem Schloss Stolzenfels gleich vier der attraktivsten Vertreter ihrer Art konzentrieren.
Koblenz selbst gilt mit seinem über 2.000jährigen Bestehen als eine der ältesten Städte Deutschlands und ist mit all seinen historischen Sehenswürdigkeiten Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes "Oberes Mittelrheintal". In seinem Stadtteil Stolzenfels liegt gegenüber der Mündung der Lahn in den Rhein an dessen linkem Ufer die wunderschöne, märchenhaft wirkende Anlage des Schlosses Stolzenfels, die von der Stadt her über einen sich in Richtung Stadtwald empor windenden Serpentinenweg erreichbar ist.

Schloss Stolzenfels blickt auf eine bewegte, weit ins Mittelalter reichende Geschichte zurück. Mitte des 13. Jahrhunderts als Zollburg errichtet, zeugt davon noch heute der aus dieser Zeit stammende fünfseitige Bergfried. In der Folgezeit wurde die Burg um einem Palas und einen Wohnturm erweitert, gab ihre Rolle als Zollburg ab und wurde schließlich im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 durch die Franzosen zerstört.
Fast 150 Jahre danach wurden die Ruinen der Burg Stolzenfels dem späteren König Friedrich Wilhelm II. von der Stadt Koblenz geschenkt. Um das Jahr 1830 ließ er die Ruinen zu seinem Sommersitz ausbauen; unter Mitwirkung des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel entstand dabei das heutige Schloss Stolzenfels, das sowohl den Baustil der Neugotik als auch den der Romantik erkennen lässt. Mit dem Einzugs des Königs in das Schloss im Jahr 1842 war der Ausbau abgeschlossen. Einige Jahre später wurde noch die angrenzende Kapelle errichtet.

Die Anlage von Schloss Stolzenfels ist in drei Schlosshöfe gegliedert, von dessen äußerem sich ein weiter Ausblick auf das Rheintal ergibt. Der innere Hof besticht vor allem mit seinem im italienischen Flair gehaltenen, von Arkaden umsäumten Pergolagarten.
Dieser ist gemeinsam mit dem gotischen Wohnturm, den Räumen im Palas und dem Bergfried zu besichtigen. An dieser Stelle muss jedoch der Hinweis erfolgen, dass im Jahr 2010 bis zum Frühjahr 2011 keine Besichtigungen der Innenräume möglich sind, da Schloss Stolzenfels von außen und innen gründlich restauriert wird.
Wenn danach die Besucher, wie bisher auch, in Filzpantoffeln die reiche Ausstattung der Räume mit neugotischen Möbeln, wertvollen Gemälden, Skulpturen und weiteren der Sammelleidenschaft Wilhelm IV. entsprungenen Stücke in Augenschein nehmen, wird ihnen sicher das hohe Niveau der Wohnkultur der begüterten Schichten im 19. Jahrhundert bewusst. Aus der Fülle der Ausstattung des Schlosses verdienen die im gewölbten Rittersaal zur Schau gestellten historischen Sammlungen von Waffen und Trinkgefäßen ebenso heraus gehoben zu werden, wie die Gemälde des Berliners Hermann Stilke im Saal des Wohnturmes oder die Wandmalereien in der Schlosskapelle. Wertvolle Gemälde präsentieren sich auch im Wohnzimmer des Königs, das wie einige andere Privaträume der königlichen Familie durch ein prächtiges und kontrastreiches Inventar besticht.

Im Zuge der Restaurierung werden auch die nach Plänen des Gartenbaumeisters Lenné errichteten Gärten des Schlosses erneuert. Und ab 2011 finden dann sicher auch wieder Konzerte im Ambiente des Schlossinnenhofes statt und die heiratswilligen Paare bekommen erneut Gelegenheit, sich in der Schlosskapelle ihr Ja-Wort zu geben.