Schloss Saarbrücken im Saarland
Die unter Karl V. im Jahr 1546 errichtete Alte
Brücke gehört zu den ältesten Bauwerken der Landeshauptstadt
Saarbrücken. Obwohl sie infolge zwischenzeitlicher Zerstörungen
und den Bau der Autobahn einiges von ihrer ursprünglichen Gestalt
verloren hat, gelangt der Fußgänger noch heute über
sie vom Stadtteil St. Johann nach Alt-Saarbrücken, wo sich
am linken Ufer des Flusses Saar das Schloss Saarbrücken
erhebt.
Über den Treppenaufgang gelangt der Besucher auf die Krone
der Schlossmauer, von der aus er einen herrlichen Ausblick auf die
Saar mit der gegenüber liegenden Berliner Promenade und über
weite Teile Saarbrückens hat.
Schon etwa ab dem Jahr 1000 befand sich auf dem
Saarfelsen an der Stelle des heutigen Schlosses eine Burg, die in
den folgenden Jahrhunderten erweitert und befestigt wurde. Im 17.
Jahrhundert erfolgte deren Umbau zu einem vierflügeligen Renaissanceschloss
mit mehreren Bastionen. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde dieses
zerstört und teilweise wieder aufgebaut.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden die alten
Befestigungsanlagen beseitigt, das Schloss als Barockbau größtenteils
neu errichtet und als zeitgemäßer Wohn- und Verwaltungssitz
in ein städtebauliches Ensemble eingeordnet. Zu diesem gehörten
unter anderem das Rathaus, das Erbprinzenpalais und die Ludwigs-
und die Friedenskirche. Zur Schlossanlage gehörte auch ein
großzügiger Barockgarten.
Nach starken Zerstörungen während der Ereignisse der Französischen
Revolution im Jahr 1793 wurde die Ruine des Schlosses um 1810 als
Wohnhausanlage ausgebaut. Dabei wurde der Mittelpavillon abgerissen,
eine neue Einteilung der Geschosse vorgenommen und der Dachstuhl
erneuert. Später wurde der Mittelbau verkleinert wieder eingefügt
und mit einer neubarocken Fassade und einer Freitreppe versehen.
Zerstörungen im 2. Weltkrieg und ein baulicher Verfall führten
schließlich zur Entscheidung, das Schloss Saarbrücken
von 1982 bis 1989 gründlich zu sanieren und einen modernen
Mittelbau einzufügen.
Danach diente das Schloss bis heute als Verwaltungssitz
des Regionalverbandes Saarbrücken.
Wenn dessen Arbeit weitestgehend ruht, finden an den Samstagen und
Sonntagen immer nachmittags kostenlose Führungen durch verschiedene
Räumlichkeiten statt. Weiterhin erfolgt eine durchgehende Nutzung
des Schlosskellers für Theateraufführungen und zahlreiche
Veranstaltungen für Kinder. Im Festsaal des Saarbrücker
Schlosses finden Tagungen und Festabende statt; Konzerte werden
veranstaltet.
In den unmittelbar neben dem Schloss befindlichen Neubau des Historischen
Museums Saar wurde der erhalten gebliebene barocke Gewölbekeller
als Ausstellungsraum einbezogen. In ihm werden Zeitzeugnisse aus
der bewegten Geschichte der Saarregion vom Deutsch-Französischen
Krieg bis zur Wiedereingliederung in die Bundesrepublik Deutschland
vorgestellt.
Und aus den Zeiten des Mittelalters und der Renaissance stammen
verschiedene Räumlichkeiten im unterirdischen Teil der alten
Burganlage unter dem Schlossplatz, die ebenfalls vom Historischen
Museum aus besichtigt werden können. Rund 15 Meter unter der
Erde befinden sich hier gut erhaltene Wehranlagen und Kasematten,
eine Schießkammer, ein Verlies und sogar ein im ehemaligen
Burggraben errichtetes Ballhaus aus dem 17. Jahrhundert.